Die Geschichte des SSV Bösingen e.V.:
Vereinsgründung Der Sportschützenverein Bösingen ist im Jahre 1964 als Sparte des Sportvereins VfB Bösingen entstanden. Die Vereinsgründung basierte auf der Initiative des damaligen VfB – Vorsitzenden Bruno Polley. Gedacht war zuerst nur an eine neue Abteilung innerhalb des VfB. Am Freitag, den 30. Oktober 1964 fand die Gründungsversammlung im Gasthaus zur „Krone“ statt. 11 Schießsportinteressierte unterschrieben ihre Eintrittserklärung: Bruno Polley, Walter Bantle, Albert Heim, Dietrich Kammerer, Herbert Bantle, Alfred Gaus, Alfred Kleefeld, Willi Ade, Franz Mei, Albin Thieringer und Hans Müller. Zum Spartenleiter wurde Walter Bantle bestimmt. Begonnen wurde mit Luftgewehren auf vier 10-m-Scheibenanlagen im Gastraum des VfB – Sportheims. Ab 1966 beteiligte sich die Schützenabteilung erstmals an Runden- und Freundschaftskämpfen. Die Sparte Sportschießen wuchs auf 33 aktive und passive Mitglieder. Erstmalig 1968 fand das Königschießen statt. Die Würde des ersten Schützenkönigs von Bösingen erkämpfte sich damals Werner Müller. Die Entwicklung eines selbständigen Vereines zeichnete sich bereits ab. Die Schützen beschafften sich Uniformen und eine eigene Vereinsfahne. Das Fest der Fahnenweihe, gleichzeitig ein Symbol für den Zusammenhalt der Schützen, wurde im Juni 1969 gefeiert. Ein ansprechendes Festprogramm mit farbenprächtigem Schützenumzug ließen dieses Fest zu einem großartigen Ereignis werden. Im Jahre 1970 war die Schützensparte auf 60 Mitglieder angewachsen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember desselben Jahres wurde die Trennung vom Sportverein beschlossen. Es folgte die Verfassung einer Vereinssatzung und der Eintrag ins Vereinsregister als „Sportschützenverein Bösingen e.V.“. Mit der Loslösung vom VfB verlagerte sich vorübergehend auch der Schießbetrieb in das Nebenzimmer des Gasthauses „Sonne“, dem neuen Vereinslokal.
Schützenhausbau und Einweihungsfeste
Unter dem neuen Oberschützenmeister Helmut Müller wurden ab 1970 die Planungen für den Bau einer eigenen Schießanlage zielstrebig vorangetrieben. Nach zähen Verhandlungen mit Gemeinde und Baubehörden konnte im Dezember 1973 die endgültige Baugenehmigung für das Schützenhaus mit Schießanlagen am „Klein-Höchle“ erreicht werden. Mit Feuereifer ging man nun ans Werk. Unter fachkundiger Führung der „vereinseigenen“ Baufachleute Albert Heim und Walter Bantle konnte in Eigenarbeit noch 1974 der Rohbau erstellt werden. Ein zünftiges Richtfest wurde gefeiert. Als gutes Omen für den weiteren Bauverlauf war der erste Schuß von Gerhard Ohnmacht auf die Richtfestscheibe tatsächlich gleich ein Volltreffer. Bis Dezember 1975 erfolgte die Fertigstellung des Schützenhauses und konnte bei einem Tag der offenen Tür der Bösinger Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis zur Einweihung im Jahre 1976 galt es noch die Außenschießstände für 8 Luftgewehrbahnen anzubauen. Von den Schützen wurden rund 6000 unentgeltliche Arbeitsstunden erbracht. Die Einweihung des Schützenhauses erfolgte im August 1976 im Rahmen des Kreisschützenfestes. Viele Höhepunkte im Schieß- und Festprogramm ließen diese Veranstaltung für die Gemeinde und das Schützenwesen wieder zu einem spektakulären Großereignis werden. Mit zum farbenprächtigen Bild des Schützenumzuges hat hierbei die historische Gebirgsschützenkompanie Benediktbeuern in Begleitung von Trachtenkapelle und Marketenderinnen beigetragen. Nach den vergangenen regen Jahren folgte nur eine kurze Zeit der Erholung bei geselligen und sportlichen Aktivitäten. Man wollte sich nicht nur mit dem Luftgewehr begnügen, sondern sich auch mit Kleinkaliberschießen und dem Vorderlader betätigen. Diesem Wunsch wurde durch die Erstellung eines 50-m-Mehrzweckschießstandes mit drei Ständen im Jahre 1978 Rechnung getragen. So war nunmehr der Schießsport auf breiterer Basis möglich. Bei der Generalversammlung im Februar 1979 wurde Dieter Ohnmacht zum neuen Oberschützenmeister gewählt. In den folgenden Jahren konzentrierte sich das Vereinsgeschehen verstärkt auf die Jugendarbeit und auf den Schießsport. Die Bösinger Schützen etablierten sich mit dem Luftgewehr und KK mit guten Ergebnissen auf Kreis- und Bezirksebene. Im Vorderladerschießen holte man sich auf Landesebene mit dem Perkussionsgewehr 3 Mannschaftstitel (1979-1980) und durch Udo Ohnmacht (1984) und Gerolf Bantle (1985) sogar den Einzeltitel. Die Zahl der aktiven Schützen stieg stetig, so dass die begrenzten Standkapazitäten zu neuen Überlegungen drängten. Diese hießen, eine Erweiterung der bestehenden Schießanlagen durch eine moderne Luftgewehrhalle sowie Erstellung von sechs zusätzlichen, kombinierbaren 50- und 100-m- Schießständen, zugelassen für alle Kaliber. Zeitliche Zielvorgabe für die Fertigstellung war das Jubiläumsjahr 1989. Im Rahmen des Baugesuchs waren aber erst einmal umfangreiche Kanalisationsarbeiten mit der Verlegung von mehr als 800 m Kanal erforderlich, um das Schützenhaus an das örtliche Kanalnetz anzuschließen. Der Kanalanschluss wurde 1987 in Eigenleistung unter Regie von Vinzenz Bihl durchgeführt. Für dieses Projekt waren allein 1100 Arbeitsstunden erforderlich. Hernach konnte noch im November 1987 mit dem Betonieren der Bodenplatte für die Luftgewehrhalle begonnen werden. Die Bauarbeiten standen nunmehr unter der bewährten Leitung von Manfred Kammerer. An seiner Seite standen tatkräftige Helfer, die bis zum Herbst 1988 die Luftgewehrhalle fertigstellten und bereits wesentliche Vorarbeiten für die 100-m-Anlage leisteten. Bedingt durch den milden Winter ruhten die Bauarbeiten nur kurz.
1989 – 25 Jahre Sportschützenverein Bösingen
Mit Nachdruck wurde ab Jahresbeginn 1989 an den 100-m-Ständen und den gesamten Außenanlagen weiter gearbeitet, so dass die Fertigstellung rechtzeitig im Sommer 1989 realisiert werden konnte. Insgesamt wurden von Vereinsmitgliedern für diese Baumaßnahmen über 5000 unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet. Ab dem Jahre des 25-jährigen Bestehens standen dem Verein somit 14 moderne Hallen-Luftgewehrstände, drei 50-m, sowie sechs auf 50- oder 100-m kombinierbare Klein- und Großkaliberstände zur Verfügung.
Oberschützenmeister Dieter Ohnmacht dankte allen tatkräftigen Vereinsmitgliedern, den örtlichen Firmen und der Gemeinde Bösingen für ihre Unterstützung in einer Feierstunde am 25-jährigen Jubiläumsfest, das vom 11. bis 14. August 1989 stattfand. Manfred Kammerer, Helmut Müller und der langjährige Kassier Walter Roth erhielten für ihre außergewöhnlichen Leistungen um den Verein die Landesehrennadel in Silber verliehen. Das Jubiläumsfest war wieder verbunden mit der Austragung des Kreisschützenfestes. Die Bösinger Schützen zeigten sich in gewohnter und bewährter Manier von ihrer besten Seite und organisierten ein Schützenfest, das allen Teilnehmern unvergesslich bleiben wird. Ein erfolgreiches Jubiläumsschießen, festliche Veranstaltungen im Zelt mit bekannten Kapellen und Künstlern, ein wiederum äußerst gelungener Schützenumzug, bereichert durch die Gebirgsschützen aus Benediktbeuern, Ehrengästen chauffiert in Oldtimern, Dudelsackgruppe, örtliche Vereine, usw. verwandelten Bösingen zu einem begeisternden, traditionellen Schützentreff. Nach Jahren der regen Bautätigkeit folgten wieder Zeiten in dem der Verein sich auf seine eigentlichen Aufgaben, nämlich dem Schießsport und dem geselligen Bereich zuwenden konnte. Durch die verbesserten Schießstände und Trainingsmöglichkeiten ließen auch deutlich verbesserte schießsportliche Leistungen nicht lange auf sich warten. 1991 übernahm Werner Thieringer die Vereinsleitung, der dieses Amt bis 1995 bekleidete und dann an Gotthard Mei abgab. Im Jahre 1994 wurde der Verein 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass fand ein Ehrungsabend für verdiente Vereinsmitglieder statt, indem mit Stolz auf die Entwicklung des Sportschützenvereins in den vergangenen Jahren zurückgeblickt werden konnte. Die Schützen zeigten sich in gelungenen neu angeschafften Schützenanzügen, mit denen Sie bei öffentlichen Anlässen und Auftritten stets zu gefallen wissen. Erstes Großereignis zur Präsentation der neuen Tracht war der prächtige Umzug anlässlich der 1000 Jahrfeier der Gemeinde Bösingen. Ein besonderer sportlicher Erfolg im Jahre 1994 und 1998 war jeweils der Aufstieg der 1. Luftgewehrmannschaft in die Landesliga. Dies war nicht zuletzt auch das Verdienst von Oliver Maier, der sich als Sportschütze in den vergangenen Jahren überregional einen Namen gemacht hat und in vielen Wettkämpfen im Luftgewehr und auch in KK-Disziplinen etliche Titel errungen hat. Oliver Maier hält den Vereinsrekord mit dem Luftgewehr mit 399 Ringen. Oliver Maier wurde 1997 Landesschützenkönig. Es war Oliver auch vorbehalten, im Jahre 1998 die Würde des Bundesschützenkönigs zu erringen. Ihm zu Ehren wurde ein tolles Fest mit vielen Gästen veranstaltet.
Die Vereinsleitung ist im Februar 1999 an OSM Bruno Bantle übergegangen.
Im Jahre 2000 zählt der Sportschützenverein Bösingen e.V. 45 aktive Schützen, darunter über 20 Jungschützen, die mit Luftgewehr, KK und Vorderlader an Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene erfolgreich teilnehmen. Den Verein unterstützt ebenso eine große Anzahl von rd. 100 passive Mitglieder.
Neben den sportlichen und geselligen Aktivitäten gilt es, Schützenhaus und Schießanlagen als Vermögens- und Existenzgrundlage des Vereins laufend auf dem neuesten Stand zu halten. Dieser Aufgabe stellt sich auch OSM Bruno Bantle mit seinem Ausschuss in besonderem Maße. So wurden im Jahr 2001/2002 die Außenfassaden des Schützenhauses renoviert und die Außenanlagen saniert. Der Wirtschaftsraum wurde mit einer neuen Theke und die Küche mit einer neuen Einrichtung ausgestattet. Auch das Jahr 2003 und der Jahresbeginn 2004 waren verbunden mit Renovierungen und Neuanschaffungen. 2004 – 40 Jahre Sportschützenverein Bösingen
Eifrig waren die Schützen seit März 2004 dabei, die Luftgewehrhalle aufwändig neu zu gestalten und mit vollelektronischen Meyton – Anlagen auszustatten. Schließlich wird der Verein 2004 bereits 40 Jahre alt. Man wollte zu diesem Vereinsjubiläum ein schönes Schützenhaus mit modernster LG-Schießanlage präsentieren. Die Inbetriebnahme erfolgte punktgenau im Mai 2004. Es standen nunmehr 12 Luftgewehrstände zur Verfügung, die die Schützen begeisterten. Mit dieser zukunftsweisenden Investition waren die Bösinger Sportschützen technisch auf dem allerneuesten Stand. Der Schießsport hat mit der neuen Technik in punkto Transparenz und Auswertung eine grundlegende Änderung erfahren. Den technischen Teil der Planung und Umsetzung wurden von EDV Spezialist und Leistungsschütze Udo Ohnmacht verantwortlich und leidenschaftlich begleitet. Im Juni 2004 wurde ein viele Schützen und Schützinnen ansprechendes Preisschießen angeboten. Gleichzeitig wurde das Kreiskönigsschießen durchgeführt. 220 Teilnehmer beteiligten sich an den Wettbewerben. Dabei wurden rd. 14000 Schüsse abgegeben.
Im September 2004 wurde das 40 jährige Vereinsjubiläum mit einem abwechslungsreichen Programm, verbunden wiederum mit dem Kreisschützenfest des Schützenkreises Rottweil würdig gefeiert. Zum Festauftakt erfolgte am Freitag eine Disco, am Samstag begeisterten in der Festhalle beim Comedy-Showabend Heini Öxle und Sascha Grammel. Der Sonntag begann zur Tagwacht punkt 6 mit Böllerschüssen, Totenehrung, einem feierlichen Festgottesdienst in der Kirche, leitete über zum zünftigen Frühschoppen mit dem Musikverein Harmonie Bösingen und Vereinsehrungen in der Festhalle und erlebte seinen Höhepunkt am Nachmittag mit einem farbenfrohen Spektakel. Die Sportschützen zeigten Ihre Freude zum 40. Geburtstag mit einem großen, aufsehenerregenden Umzug, den 38 Gruppen gestalteten. Schützenvereine aus dem Kreis und darüber hinaus, Musikvereine, örtliche Vereine, Oldtimer und Reiter komplettierten das Bild. Nach dem Umzug traf man sich zum Feiern in der Festhalle mit Fahneneinmarsch, Grußworten, Verbandsehrungen, Siegerehrung und musikalischer Unterhaltung. Es war wiederum eine rundum gelungene Großveranstaltung, bei der Traditionen, Freundschaften, Kameradschaftliche Verbundenheit und der große Zusammenhalt der Schützen bestens gepflegt wurden.
Die Folgejahre genossen die Schützen auf ihrer computergesteuerten Anlage. Die Leistungen konnten weiter gesteigert werden. Auf Kreis- bis Landesebene konnten zahlreiche Erfolge und Bestleistungen erzielt werden. Einen seltenen Rekord erzielte Gerolf Bantle im Jahr 2007 im Vorderladerschießen. Er wurde nach 1980 zum zweiten Mal Landesmannschaftsmeister mit Bruno Bantle und Georg Gratwohl. Im Einzel erkämpfte er sich diesen Erfolg 1985 - alles mit selbigem Gewehr! Am 2. November 2008 ist Vereinsgründer Bruno Polley verstorben. In der großen Trauergemeinde begleiteten ihn auch eine Vereins- und Fahnenabordnung des SSV zur letzten Ruhestätte. Bei der Generalversammlung im Februar 2009 wurde Christian Müller zum OSM gewählt. Bruno Bantle übergibt nach 10 verdienstvollen, erfolgreichen Jahren.
Das Vereinsgeschehen brachte die üblichen immer gut besuchten traditionellen Veranstaltungen. Die Gewehrschützen überzeugten mit sehr guten Schießleistungen. Dies wurde insbesondere bei den Bezirksmeisterschaften im Jahr 2010 deutlich, bei denen mit dem Luftgewehr sowohl im Einzel- und Mannschaftswettbewerb in der Junioren-, der Schützen-, und der Altersklasse die Meistertitel eingefahren wurden. Auch in 2011 stellte der SSV die Bezirksmeister mit dem Luftgewehr Schützenklasse (Oliver Maier) und Altersklasse (Udo Ohnmacht). Zudem überraschte OSM Christian Müller mit dem 1. Platz mit dem KK auf 100m mit Bezirksrekord 293 Ringen.
Die neue Luftgewehranlage puschte auch die Begeisterung und die Teilnehmerzahlen am örtlichen Vereinspokalschießen. Im Juli 2009 kämpften beispielsweise 14 Damen- und 22 Herrenmannschaften mit 180 Teilnehmern um die begehrten Pokale.
Überragende sportliche Erfolge konnte Ausnahmeschütze Oliver Maier erringen. Ihm ist in der Chronik eine „extra Seite“ - Vom Vereinsmeister zum Weltmeister - gewidmet.
Die Erhaltung des Schützenhauses und der Sportanlagen ist für den Verein eine Daueraufgabe. Aufwändige Arbeitseinsätze und hohe finanzielle Anstrengungen begleiten auch in diesen Jahren das Vereinsleben. So wurden die Fenster im Schützenhaus ausgetauscht, die Stützmauer des 50m Standes erneuert und die Dachhaut der Luftgewehrhalle ausgetauscht. Die Außenanlagen bei der Luftgewehrhalle wurde neu gestaltet und ein Geräte/Lagerschuppen angebaut. Damit ist man baulich auf einem sehr hohen technischen Stand und für die kommenden Jahre gut gerüstet. An dieser Stelle seien auch die fleißigen Schützenfrauen erwähnt, die als Reinigungsteam in all den vielen Jahren das Schützenhaus regelmäßig sauber halten, an allen Vereinsveranstaltungen ebenso tatkräftig mithelfen und der Vereinsgemeinschaft somit einen unbezahlbaren Dienst erweisen.
2014 – Der Verein wird 50 Jahre alt
Im Jubiläumsjahr 2014 zählt der Verein 35 aktive Schützen und 10 aktive Jungschützen. In den LG-Rundenwettkämpfen sind 6 Mannschaften, in der Disziplin Kleinkaliber 1 Mannschaft und Vorderlader zwei Mannschaften am Start. Der Verein zählt 34 Ehrenmitglieder und 83 passive Mitglieder. Im September 2014 ist wieder ein großes Kreisschützenfest mit Preisschießen in der Planung. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren.
Bösingen, im Januar 2014 Dieter Ohnmacht
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